Ulrich Commerçon: „Rechtsextreme Kampagne gegen CSDs ist Angriff auf Vielfalt und Toleranz“
Das ist kein lokaler Einzelfall, sondern Teil einer bundesweiten Strategie, queere Menschen einzuschüchtern und Freiheitsrechte in Frage zu stellen.

Vergangenes Jahr haben rechtsextreme Gruppen in 27 Städten gegen die Christopher Street Days (CSD) mobilisiert. In einigen Städten kam es infolge massiver Störungen und Bedrohungen zu Absagen oder vorzeitigen Abbrüchen einzelner Veranstaltungen, wie etwa in Bautzen. In anderen Fällen mussten CSDs unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen stattfinden oder das Programm anpassen, etwa in Gelsenkirchen und Essen.
Nun erreichen diese Einschüchterungsversuche auch Saarbrücken: Unter dem Motto „Heimat und Tradition statt CSD“ rufen rechte Akteure zu Kundgebungen gegen den bevorstehenden CSD auf.
Ulrich Commerçon, Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion:
„Das ist kein lokaler Einzelfall, sondern Teil einer bundesweiten Strategie, queere Menschen einzuschüchtern und Freiheitsrechte in Frage zu stellen. Der CSD steht für Sichtbarkeit, Respekt und das Recht, lieben zu dürfen, wen man will – ohne Angst vor Anfeindungen und Gewalt. Wer dagegen mobilisiert, stellt sich gegen Vielfalt, Toleranz und unsere freiheitliche Demokratie.“
Nach Angaben des Bundesinnenministeriums wurden allein 2023 bundesweit 1.499 Straftaten gegen queere Menschen registriert – ein Anstieg um 160 Prozent seit 2019.
„Diese Entwicklung zeigt, dass der Kampf gegen Queerfeindlichkeit und Hasskriminalität entschlossen geführt werden muss“, so Commerçon.
„Gerade jetzt kommt es darauf an, dass wir als Gesellschaft Haltung zeigen. Hass und Hetze dürfen keinen Raum bekommen. Wir stehen an der Seite aller, die am CSD ein Zeichen für Vielfalt und Gleichberechtigung setzen.“