Was mich bewegt.
Wenn Friedrich Merz spricht, höre ich immer genau zu – besonders dann, wenn er über die Zukunft unserer Industrie und die drängenden Fragen des Klimawandels redet.

Wenn Friedrich Merz spricht, höre ich immer genau zu – besonders dann, wenn er über die Zukunft unserer Industrie und die drängenden Fragen des Klimawandels redet. Seine jüngsten Äußerungen zum Grünen Stahl waren der Aufreger der Woche. Im Prinzip will ich da auch gar nicht mehr weiter drauf rumhacken. Merz hat zurecht von allen Seiten ordentlich Gegenwind bekommen. Dass er jetzt zurückrudert, wundert mich nicht – darin ist er ja Weltmeister.
Allein im Saarland arbeiten 12.000 Menschen direkt in der Stahlbranche, weitere 20.000 indirekt. Bundesweit sprechen wir von weit mehr als 100.000 Arbeitsplätzen, die von der Stahlindustrie abhängen. Und genau diese Menschen, diese Existenzen, verunsichert er durch unüberlegte Aussagen völlig grund- und empathielos – als seien sie ihm egal.
Merz hat in der Vergangenheit schon öfter fragwürdige Äußerungen von sich gegeben, die er später wieder korrigieren musste. Ob es die „Sozialschmarotzer“-Aussage zu geflüchteten Menschen aus der Ukraine war oder seine wechselhafte Haltung zur Wärmewende, zur Energiepolitik oder auch zu den Klimazielen – seine ständigen Richtungswechsel machen eines klar: Man kann sich nie sicher sein, was er tatsächlich meint, wie seine Politik denn dann wirklich aussehen würde.
Und das ist gefährlich, besonders in Bezug auf Themen, die weitreichende Auswirkungen auf Wirtschaft und Arbeitsplätze haben.
Sein Hin und Her beim Grünen Stahl und der Frage, wie die Stahlbranche auf Wasserstoff umstellen soll, sendet an Unternehmen und Investoren die falschen Signale. Anstatt die Chancen der grünen Transformation zu erkennen, schürt er Zweifel und gefährdet so nicht nur das Vertrauen in Investitionen, sondern auch die Sicherheit von Arbeitsplätzen.
In der CDU wird viel über den Umbau der Wirtschaft gesprochen – doch konkrete Pläne fehlen. Wer immer wieder den Umbau oder Rückbau von Schlüsselindustrien fordert, ohne klarzumachen, wie diese Transformation finanziert und umgesetzt werden soll, bleibt mit seinen Aussagen unberechenbar. Investoren und Unternehmen brauchen langfristige Planungssicherheit, und diese Sicherheit wird durch Merz‘ unüberlegte Äußerungen auf die Probe gestellt.
Statt die Wirtschaft zu stärken, schürt diese unklare Rhetorik nur Verunsicherung. Und genau das ist das Problem: Wenn ein potenzieller Kanzlerkandidat wie Friedrich Merz keine klare Vision hat und mit unüberlegten Äußerungen mehr Unsicherheit schürt, ist das für unser Land mehr als nur ein Risiko. Wir können uns keinen Kanzler leisten, der Menschen verunsichert. Und jetzt will ich doch noch mal darauf rumhacken: Stahl hat Zukunft. Grüner Stahl aus dem Saarland ist entscheidend für die Arbeitsplätze, für unsere Wettbewerbsfähigkeit und für das Klima. Das sollte auch Merz klar werden!