Was mich bewegt.
Ich hatte kürzlich das Vergnügen, Martin Andree, den Autor von „Big Tech muss weg“ und „Krieg der Medien“, zu treffen. Sein Vortrag über die Macht der Social-Media-Konzerne hat mir noch einmal eindringlich vor Augen geführt, wie weit wir uns vom Versprechen eines freien Internets entfernt haben.
Ich hatte kürzlich das Vergnügen, Martin Andree, den Autor von „Big Tech muss weg“ und „Krieg der Medien“, zu treffen. Sein Vortrag über die Macht der Social-Media-Konzerne hat mir noch einmal eindringlich vor Augen geführt, wie weit wir uns vom Versprechen eines freien Internets entfernt haben. Denn wenige globale Plattformen – wie Facebook, Instagram, TikTok, X oder YouTube – entscheiden heute, welche Nachrichten sichtbar sind, welche Stimmen Gehör finden und welche verstummen.
Reichweite, erklärte Andree, bekommen nur die, die ins System passen. Während er sprach, hob er die Hand und formte ein unsichtbares Marionettenkreuz und führte die unsichtbaren Fäden – als würden wir alle an Fäden hängen, gehalten von Tech-Milliardären, die bestimmen, was sichtbar bleibt und was verschwindet.
Wer nicht nach den Spielregeln der Plattformen tanzt, verschwindet. Wer gar wagt, ihre Macht in Frage zu stellen und Regeln über die EU lancieren will, bekommt die Quittung: Politische Werbung ist bei Meta seit diesem Monat verboten. Eine Machtdemonstration von Meta und der Beweis, dass am Ende nicht die Demokratie entscheidet, sondern der Konzern. Und diese private Macht ist brandgefährlich.
Der aktuelle Verfassungsschutzbericht für das Saarland zeigt, wie schnell sich rechtsradikale und demokratiefeindliche Inhalte über soziale Netzwerke verbreiten. Wenn Kinder und Jugendliche dort täglich mit Hass, Hetze und Verschwörungsideologien konfrontiert werden, ist das eine reale Gefahr für unsere Demokratie. Ob „Great Reset“-Mythen, antisemitische Hetze oder die Verherrlichung von Gewalt: Die Algorithmen spülen nach oben, was empört, spaltet und vergiftet und so nach und nach den demokratischen Diskurs zerstört.
Deshalb brauchen wir klare Spielregeln: Transparenz bei Algorithmen, Marktanteilsobergrenzen, Haftungspflichten bei der Monetarisierung strafbarer Inhalte. Es geht nicht um Verbote. Es geht darum, die Demokratie zu verteidigen.
Und ganz ehrlich: Ich will nicht länger eine Marionette sein. Wir müssen die Fäden kappen: für ein Internet, das den Menschen dient. Für eine Demokratie, die nicht verkauft werden kann.
Freiheit gibt es nicht am Marionettenkreuz.