Was mich bewegt.
Am Freitag hat meine Nachfolgerin im Bildungsministerium, Christine Streichert-Clivot, das Startchancen-Programm vorgestellt: Gemeinsam mit den Ländern werden in zehn Jahren insgesamt etwa 20 Milliarden Euro investiert, um insbesondere sozial benachteiligte Schülerinnen und Schüler zu unterstützen. Das Startchancen-Programm ist das größte Bildungsprogramm in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland und ein großer Schritt in Richtung Bildungsgerechtigkeit.

Zu meiner Zeit als Bildungsminister war ich oft in Schulen zu Besuch. Ich erinnere mich noch gut an ein Gespräch mit der Schulleiterin der Grundschule Weyersberg in Saarbrücken-Burbach. Sie schilderte, dass es bei ihr viele Kinder gäbe, die mit knurrenden Mägen zur Schule kämen. „Wer Hunger hat, kann sich nicht aufs Lernen konzentrieren“, sagte sie. Die Schulleiterin hat damals kurzerhand ein Frühstück in der Schule organisiert.
Dieses Beispiel hat mir damals sehr klar vor Augen geführt, dass Bildungserfolg immer noch stark von den Lebensbedingungen der Kinder und Jugendlichen beeinflusst wird. Im Saarland haben wir deswegen in den vergangenen Jahren viel für Bildungsgerechtigkeit unternommen: Wir haben mehr Lehrer und Lehrerinnen eingestellt, individuelle Förderung und den Ganztag ausgebaut sowie multiprofessionelle Teams etabliert.
Am Freitag hat meine Nachfolgerin im Bildungsministerium, Christine Streichert-Clivot, das Startchancen-Programm vorgestellt: Gemeinsam mit den Ländern werden in zehn Jahren insgesamt etwa 20 Milliarden Euro investiert, um insbesondere sozial benachteiligte Schülerinnen und Schüler zu unterstützen. Das Startchancen-Programm ist das größte Bildungsprogramm in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland und ein großer Schritt in Richtung Bildungsgerechtigkeit. Im Saarland profitieren 55 Schulen davon.
Das Programm basiert auf drei Säulen: Zum einen werden Infrastruktur und Ausstattung in den Schulen verbessert. Zum anderen sollen multiprofessionelle Teams mit Sozialarbeiter:innen, Schulpsycholog:innen oder Integrationshelfer:innen auf die Sorgen jedes und jeder Einzelnen eingehen und dafür sorgen, dass Defizite ausgeglichen werden können. Außerdem erhalten die Schulen ein Chancenbudget, um bedarfsgerechte Lösungen in der Schul- und Unterrichtsentwicklung anbieten zu können.Zusammen mit dem saarländischen Schulbauprogramm kann dieses Programm dafür sorgen, Ungerechtigkeiten in der Bildung abzubauen. Wir müssen verhindern, dass Armut junge Menschen darin einschränkt, einen guten Schulabschluss zu machen, der ihnen für ihr späteres Leben weiterhilft.
Gute Bildung ist der Schlüssel für die Zukunft jüngerer Generationen. Es gilt, weiterhin dafür einzustehen, dass jede Schülerin und jeder Schüler die Hilfe erhält, die sie oder er braucht und die Chance auf ein gutes Leben hat. Denn jeder Cent, den wir in unsere Kinder investieren, ist gut investiertes Geld.